Als sie mit ihren beiden Hunden am Feld hinter der Gussower Straße spazieren ging, fiel ihr ein ungewöhnlicher Haufen auf: Sehr haarig und mit Hornstückchen versetzt, die von einem Reh stammen könnten. Da hatte Anne Röhling schon so eine Ahnung. Sie wusste, dass Wolfskot so aussehen kann. Sie fotografierte den Fund, schickte das Bild einem Wolfsbeauftragten und bekam prompt die Bestätigung. „Mit großer Wahrscheinlichkeit“ sei das die Hinterlassenschaft eines Wolfs, urteilte der Experte. Für die Niederlehmerin war das ein bewegender Moment. „Ich bin immer noch total ergriffen und stolz. Wann kommt man einem Wolf schon mal so nahe?“, schrieb sie. Den Mitgliedern ihrer Facebook-Gruppe riet sie, achtsam zu sein, wenn sie mit ihren Hunden unterwegs sind. Doch das war nicht alarmierend gemeint.
„Großartig, dass der Wolf zurückkommt“
„Ich finde es großartig, dass der Wolf zurückkommt“, sagte sie der MAZ. Dass Nutztierhalter besorgt um ihre Tiere sind, kann sie verstehen. Doch verteufeln darf man den Wolf nach ihrer Ansicht nicht. „Ich habe keine Angst vor dem Wolf. Die Tiere sind scheu und wunderschön. Ich bin überzeugt, dass Wolf und Mensch zusammenleben können. Wir müssen sogar, denn wir sind Teil der Natur“, sagte sie.