Mit Futter kann man viel Gutes tun, aber es kann auch unsere Kaninchen krank machen. Sei es durch falsche Lagerung, Unachtsamkeit beim Ernten oder der Behandlung mit Düngemitteln oder Pestiziden von Futterpflanzen aus eigener Anzucht.
Schimmel
Bei unsachgemäß gelagertem Futtermitteln (zu feucht in Tüten abgefüllt, in praller Sonne gelagert, dadurch Schwitzwasserbildung, etc.), kann es durch Feuchtigkeit zu Schimmelbildung kommen. Dadurch bilden sich giftige Spaltprodukte (Aflatoxine) und man sollte das verdorbene Futtermittel nicht mehr verfüttern.
Es kann allerdings schon bei der Ernte ein Schimmelbefall vorliegen (Feuchtigkeit) nur sollte dieses Futtermittel dann gar nicht erst in den Handel gelingen dürfen.
Ebenso kann es bei Obst oder Gemüse zu Schimmelbildung kommen, sei es durch Überlagerung oder durch Schwitzwasserbildung in der Folienverpackung.
Man sollte Obst- und Gemüse möglichst gleich aus der Verpackung nehmen und im Kühlschrank lagern (rechtzeitig vorm Verfüttern auf Raumtemperatur bringen).
Gerne wird auch immer wieder trockenes Brot verfüttert , aber hier birgt zum einen das getrocknete Brot die Gefahr von unentdecktem Schimmelbefall, zum anderen ist Brot für Kaninchen eigentlich ungeeignet, da es sie nur unnötig dick macht und sogar zu Magen- und Darmproblemen führen kann.
Verdorbene Lebensmittel sollte man auf keinen Fall verfüttern, Kaninchen sind keine Mülleimer!
Pflanzenschutzmittel
Mit Pflanzenschutzmittel behandelte Pflanzen dürfen auf keinen Fall verfüttert werden. Wenn man im Nachhinein erfährt, dass z.B. ein Grasstück, das man abgeerntet hat gespritzt war, sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen und möglichst das Etikett des Spritzmittels mitnehmen.
Es gibt allerdings auch Spritzmittel, die im Gemüse- und Obstbau angewendet werden und sich nach einer gewissen Zeit abgebaut haben. Obst- und Gemüse, was in den Handel kommt, hat meist keine Rückstände von Spritzmitteln mehr, ein äußerliches Abwaschen kann aber nicht schaden.
Dünger
Frisch gedüngte Flächen können bei Beweidung von Kaninchen zu Vergiftungserscheinungen führen (sowohl durch das Düngemittel als auch durch den durchs Düngen stark erhöhten Eiweißanteil in der Pflanzen), man sollte je nach Dünger Wartezeiten einhalten (steht meist auf den Packungen, ansonsten vorher beim Hersteller nachfragen).
Wenn das Tier bereits Vergiftungssymptome aufweist, sollte man sofort den Tierarzt aufsuchen und das Düngeretikett mitnehmen.
Viele Obst- und Gemüsearten von Großerzeugern werden gedüngt, weil der Verbraucher sowohl während als auch außerhalb der Saison üppige Ware erwartet.
Man muss also damit rechnen, dass Salat und Co. Rückstände von Nitraten etc. enthalten könnten, um dem aus dem Wege zu gehen, kann man sein Kaninchenfutter entweder selbst anbauen oder auf ökologischen Anbau zurückgreifen.
Fremdkörper
Steine, Sand, Mäusekot, Holzsplitter, Zigarettenkippen, Abfall und sogar Glasscherben können sowohl in gekauftem Futtermittel als auch in selbst geernteten Futtermitteln vorhanden sein. Es kommt nicht oft vor und ist sicherlich auch nicht mit Absicht geschehen, es lässt sich nicht jeder Partie Futtermittel vollständig reinigen und grad heute, wo viele Arbeiten von Maschinen verrichtet werden, wird gerne mal was "übersehen".
Sand kann bereits bei der Ernte (z.B. beim Heu) an der Pflanze angehaftet sein (Spritzer von Schlamm) oder durch zu niedrig eingestellte Mähwerke und holperige Felder mit eingebracht worden sein. Durch Ausschütteln des Heus fällt der meiste Sand raus, ein kleiner Rest schadet nicht. Wenn jedoch extrem viel Sand im Heu ist, sollte man sich vielleicht doch freundlich an den Händler wenden.
Steine, Scherben, Holzsplitter etc. können auch durch Zufall mit geerntet worden sein (maschinelle Ernte) und wurden beim Absieben nicht aussortiert.