STRESSERKRANKUNG, FUTTER- ODER HYGIENEFRAGE?

Kokzidien sind bei den meisten Kaninchen nachweisbar, wenn Stressfaktoren nicht beachtet werden und/oder diese durch Wiesenfutter, Gemüse usw. regelmäßig aufgenommen werden. Bei gesunden Kaninchen haben sie jedoch keine Chance sich auszubreiten.

Durch ungünstige Bedingungen wie Stress durch Vergesellschaftung, Scheinträchtigkeiten, Futterneid, Fellwechsel, mangelnde Hygiene, verschmutzte Wassergefäße, falsche Fütterung, extreme Witterung, ein Umzug/Transport oder falscher Umgang können sich Kokzidien stark vermehren und dann eine Kokzidiose Erkrankung zur Folge haben. So ist diese Erkrankung also häufig ein Anzeiger dafür, dass etwas im Kaninchenleben nicht stimmt und es gilt die Ursache zu finden.

Symptome

Ist ein Kaninchen an Kokzidiose erkrankt verursacht sie einerseits Symptome wie Aufgasungen und Magenüberladungen, übel riechenden Durchfall, vermehrten Blinddarmkot, matschigen Kot, manchmal auch schlechte Futteraufnahme verbunden mit Abmagerung innerhalb kürzester Zeit. Bei einem Ausbruch ist die Ansteckungsgefahr anderer Kaninchen hoch. Bei starkem Befall stellt das betroffene Kaninchen die Nahrungsaufnahme ein, wirkt apathisch, es fließt Ausfluss aus Maul und Nase, bekommt Fieber und Krämpfe.

Nachweis

Kokzidien werden durch eine Kotprobe nachgewiesen. Diese zu untersuchen ist also die erste Maßnahme eines Tierarztes um Kokzidien nachzuweisen oder eben auszuschliessen. Hier sind leider viele Tierärzte sehr nachlässig und so werden viele Kaninchen ohne eine eindeutige Diagnose auf irgendwas behandelt.

Bei einer Kotuntersuchung mit Kokzidiennachweis zu einem späteren Zeitpunkt der Behandlung kann dann nicht mehr nachvollzogen werden, ob eine andere Erkrankungen unentdeckt blieb und sich Kokzidien durch körperlichen Stress des vorhergehenden Krankheitsverlauf stark vermehrt haben oder die Kokzidien der Auslöser weren. Die Heilungschancen verschlechtern sich dadurch sehr.

Andere Tierärzte wiederum sind übereifrig und bestehen auch ohne Krankheitsanzeichen auf Proben ohne Berücksichtigung Stresssituationen wie z.B. Ortswechsel. Proben für Kaninchen ohne Krankheitsanzeichen sollten deshalb erst 14-18Tage nach Stresssituationen genommen werden.

Auch eine Probensammlung von 2-3 Tagen wie häufig empfohlen empfinden wir als sehr ungeeignet. Denn, sollten geringradig einige Kokzidien vorhanden sein kommt es hier bereits vor Untersuchung zu erheblichen Reduktionsteilungen der Zellen. Diese Teilungen verfälschen dann komplett das Ergebnis.

Behandlung

Eine tierärztliche Behandlung in Kombination mit einer gezielten Kräuterdiät ist bei Kaninchen, welche Symptome zeigen unbedingt erforderlich. So ist in Studien nicht nur die Wirkung von Oregano und Knoblauch gegen Kokzidien schon in belegt worden, sondern sogar eine bessere Wirkung und Verträglichkeit als eine Arzneimittelgabe von Baycox. Diese vernichten als unerfreulichen Nebeneffekt die gesamte Darmflora, was zu erheblichen, teils gefährlichen Nebenwirkungen führen kann. Passende Kräuterdiäten stärken das Immunsystem verändern das Darm-Milieu positiv und tragen dadurch zu eine besseren Erholung bei.

Vorbeugung

Ernährung

Falsche eintönige, kräuterarme Fütterung kann ein Ungleichgewicht im Darm verursachen und eine Vermehrung der Kokzidien begünstigen.

Also füttere Abwechslungs- und Kräuterreich, insbesondere für den Darm gesunde Kräuter sind: Oregano, Salbei und Thymian, Petersilie, Schwarzkümmel, Schafgarbe Löwenzahn, Rainfarn, Rinden/Zweige von Obstbäumen, Weide, Haselnuss und Eiche, sowie, Fichten und Kiefern.

Witterung

Extreme, wechselhafte Wetterbedingungen wie Regen, Wind, starke Hitze oder Kälte können Anfälligkeiten fördern!

- Sorge deshalb je nach Wetterlage für überdachte und trockene, kühle, bzw. warme Bereiche

- Viel Bewegung sichert eine gesunde Verdauung und beugt daher einer Vermehrung von Kokzidien vor

Hygiene

Manchmal liegt hier die Ursache der Erkrankung, denn ausgeschiedene Kokzidien werden möglicherweise wieder aufgenommen. Die Erkrankung beginnt dann schleichend über viele Wochen oder Monate unbemerkt. Kommt eine der obigen Veränderungen oder Geschehnisse dazu kommt es irgendwann zum Ausbruch.

Deshalb reinige täglich die Wasser- und Futtergefäße sowie Toilettenbereiche gründlich mit heißem Wasser oder im Geschirrspüler!

Die Infektion über einen verschmutzten Wassernapf, wenn das Wasser in diesem tagsüber durch scharren, buddeln o.ä. mit Heu, Streu oder Kot beschmutzt wurde ist die häufigste Ursache. Hier können sich Kokzidien innerhalb weniger Stunden schon ab 14Grad explosionsartig vermehren.

Biete Heu und Grünfutter in einer Raufe an

Beobachte Deine Kaninchen genau bei wechselhaften Wetterlagen

Biete genügend Ruhebereiche bei Scheinträchtigkeiten oder Streitereien und wirke Futterneid entgegen

Achte jedoch auf eine nicht übertriebene Hygiene wie häufige Desinfektionen, denn das bedeutet wiederum Stress pur.

Krankheiten

Auch andere Krankheiten schwächen Kaninchen und Medikamente greifen die Darmflora an.

Kombiniere auch bei anderen Krankheiten eine Medikamentengabe immer mit einer passenden Kräuterdiät, um diese für den Kaninchenkörper verträglicher zu machen und die Darmflora zu schützen.

 

INTESTINAL CURE

regelmäßig zur Gesunderhaltung des Verdauungstraktes

KÜMMERLING

ausgesuchte Magen / Darm Kräuter

Jahresmix Herbst

kann gegen Entzündungen sowie Parasiten wirken

GRÜNE BROCKEN "DARMWOHL"

Die enthaltene Wildkräutermischung der Sorte "Darmwohl" mit ausgesuchten Kräutern für Magen und Darm unterstützt den gesamten Verdauungskanal.

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Ursprüngliche Mischung mit natürlichen Wunderwerken aus Gräsern, Blüten, Blättern und Samen hält Nieren, Magen und Darm gesund.

DILLPFLANZE

Die ätherischen Öle des Dills können appetitanregend, verdauungsfördernd, bei Koliken und Blähungen krampflösend und nervenberuhigend wirken, Infektionen vorbeugen und das Immunsystem stärken.

INGWER - BITS

Entzündunghemmend, Appetit- und Verdauunganregend.

FENCHEL

Sehr positive Wirkung bei Kaninchen welche zu Aufgasungen neigen. Für akute Fälle Samen mahlen oder quetschen und einen Brei zubreiten oder besser vorbeugend täglich eine kleine Menge dem Futter überstreuen.